Im traditionellen Jahresrückblick lässt der Rotenburger Kreisarchäologe Dr. Stefan Hesse Grabungen, Funde und Ereignisse aus dem archäologischen Alltag Revue passieren. In dem etwa einstündigen Vortrag wird das gesamte Spektrum der Aktivitäten der Kreisarchäologie an ausgewählten Beispielen der letzten beiden Jahre dargestellt. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen.
Vortrag live und auf youtube
Der Vortrag wird von der Kreisarchäologie zusammen mit der Archäologischen Gesellschaft im Landkreis Rotenburg (Wümme) e.V. veranstaltet. Er findet am Donnerstag, den 15. Februar um 19 Uhr im großen Sitzungssaal des Rotenburger Kreishauses statt. Der Eintritt ist frei. Der Vortrag wird auch live auf dem YouTube Kanal des Landkreises übertragen und ist einige Tage später noch abrufbar.
Ausstellung und Zukunftstag
Eine wichtige Aufgabe der Kreisarchäologie ist es, die Ergebnisse der archäologischen Aktivitäten an möglichst breite Bevölkerungsgruppen zu vermitteln. Dies geschah unter anderem, indem jungsteinzeitliche Funde aus Wistedt im Landesmuseum Hannover ausgestellt wurden. Ebenso konnten viele Schülerinnen und Schüler konnten am Zukunftstag oder einem Schulpraktikum einen Einblick in die Arbeit eines archäologischen Denkmalamtes gewinnen und sogar an Ausgrabungen teilnehmen.
Sammlung übernommen
Die umfangreiche Sammlung archäologischer Objekte von Johann Thölken konnte inzwischen von der Kreisarchäologie übernommen werden und soll dauerhaft bewahrt und zugänglich gehalten werden. Die Sondengänger im Landkreis konnten sich darüber freuen, dass der notwendige Praxiskurs ab 2022 von der Kreisarchäologie durchgeführt wird und damit die Wartezeiten auf die ersehnte Genehmigung kürzer werden.
Beschädigung Großsteingrab
Schließlich gibt es aber auch weniger schöne Ereignisse zu berichten. So wurde am Großsteingrab in Steinfeld von Unbekannten ein Feuer gelegt, das das Denkmal nachhaltig beschädigte.
Zahlreiche Ausgrabungen
Dr. Hesse wird auch über die zahlreichen Ausgrabungen berichten: In Plönjeshausen wurde nach einem altsteinzeitlichen Lagerplatz gesucht. In Heeslingen stieß man auf eisenzeitliche Koch- und Gargruben, die möglicherweise von kultischen Versammlungen herrühren. In Wittorf wurde das frühmittelalterliche Gräberfeld, auf dem neben Menschen auch Pferde bestattet wurden, weiter ausgegraben.
In Klein Meckelsen ist man archäologisch bis in die Zeit der Ersterwähnung vorgedrungen. Auch in Zeven gab es neue Erkenntnisse über die vermutete Keimzelle des Ortes.
Spektakulär ist ein in Oerel geborgener Münzschatz, der derzeit wissenschaftlich bearbeitet wird. Fundstellen des 20. Jahrhunderts wurden in Sandbostel und Brockel ausgegraben. Hier beschäftigte ein Sonderlager für Kriegsgefangene bzw. ein Massengrab die Archäologen.
Aber auch über aktuelle Projekte wie die Konservierung der zwischen Karlshöfen und Gnarrenburg ergrabenen Moorwege, neue Funde aus Groß Meckelsen, Fibeln in Niedersachsen und Bodenfliesen aus dem 17. Jahrhundert wird berichtet.