Im Januar 2023 wurde der bisherige Höchststand erreicht. Insgesamt ca. 20 Prozent der 6.958 Leistungsbezieher im SGB II waren ukrainischen Flüchtlinge, das sind 1.413 Personen.
Das Jobcenter startete im Mai 2024 eine erfolgreiche Aktion, um die Menschen in persönlichen Beratungsgesprächen zu einer Jobaufnahme zu beraten. Mittlerweile ist die Zahl der zu betreuenden Menschen aus der Ukraine auf 986 gesunken. Viele konnten in den Arbeitsmarkt vermittelt werden.
Vermittlung in Sprach- und Integrationskurse
Ein zentrales Anliegen des Jobcenters war es, die ukrainischen Flüchtlinge in Sprach- und Integrationskurse zu integrieren, da gute Sprachkenntnisse für viele Arbeitgeber ein wichtiges Einstellungskriterium darstellen. In den ersten Monaten gab es teilweise lange Wartezeiten für die Kurse, doch in diesem Jahr konnten viele Teilnehmer ihre Sprachkurse erfolgreich abschließen.
Erfolgreiche persönliche Einladung zu Beratungsgesprächen
Um eine nahtlose Übergangsphase zwischen dem Kursende und weiteren Maßnahmen zu gewährleisten, schrieb das Jobcenter im Mai 2024 alle arbeitsmarktnahen Kunden aus der Ukraine an und lud sie zu einem Beratungsgespräch ein. Die Resonanz war sehr gut: 87% der eingeladenen Kunden folgten der Einladung. Die wenigen, die nicht erschienen, hatten entweder bereits eine Anstellung gefunden, waren nicht mehr in Bezug oder baten um eine Terminverschiebung.
Konkretes Jobangebot – konkrete Vermittlung in eine Maßnahme
Ziel bei den Gesprächen war, dass jeder Kunde mit einem konkreten Jobangebot das Gespräch verlässt oder Maßnahmen vereinbart werden, die eine baldige Jobaufnahme ermöglichen. Seit Beginn der Briefaktion im Mai 2024 zeigt sich ein deutlicher Anstieg der Integrationen: 124 Flüchtlinge aus der Ukraine haben erfolgreich eine Arbeit oder Ausbildung aufgenommen.
Wie bewertet das Jobcenter die Gespräche?
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass viele ukrainische Geflüchtete motiviert sind, sich um Integrationskurse (I-Kurse) zu bemühen und Jobs anzunehmen.
Es gibt zahlreiche positive Beispiele: Ein Ehepaar absolvierte erfolgreich den I-Kurs und fand danach schnell Arbeit, eine hochmotivierte Frau lernte schnell Deutsch und arbeitet nun als Reinigungskraft. Eine andere Kundin brachte sich selbstständig Deutsch bei und arbeitet nun in einem Pflegeheim.
Die Teilnahme an Veranstaltungen und Gesprächen ist bei den ukrainischen Kunden hoch. Sie zeigen großes Interesse an Sprachförderung und Beschäftigung. Einige haben durch gezielte Unterstützung schnell Arbeit gefunden, während andere Schwierigkeiten haben, passende Jobangebote anzunehmen, da diese oft nicht ihrem Bildungsstand entsprechen.
Die Mehrheit der Ukrainer hat Jobs im Helferbereich angenommen, während einige gut qualifizierte Personen erfolgreich Anerkennungsverfahren durchlaufen haben und in ihrem Fachbereich arbeiten.
Erneute persönliche Ansprache geplant
Das Jobcenter setzt weiterhin alles daran, die Integration der ukrainischen Flüchtlinge zu fördern und ihnen den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Es ist geplant, diese Gruppe bald wieder persönlich anzuschreiben.
Herbstbelebung am Arbeitsmarkt im Landkreis: Positive Entwicklungen trotz verhaltener Tendenzen
Die Herbstbelebung am Arbeitsmarkt zeigt sich in diesem Jahr im Landkreis noch etwas verhalten, dennoch werden weiterhin erfolgreich Arbeitskräfte aus dem SGB II vermittelt. Im Oktober konnten insgesamt 48 Kunden eine neue Anstellung antreten.
Seit Jahresbeginn wurden 760 Personen in Arbeit oder Ausbildung integriert, darunter 165 Ukrainer. Dieser Wert liegt um 6% über dem Vorjahresniveau und zeigt die anhaltende Bemühung um Integration und Beschäftigung.
Die Zahl der Leistungsempfänger im SGB II ist im Oktober um 156 Personen gesunken. Aktuell sind im Landkreis 6.356 Personen auf Bürgergeld angewiesen, darunter 986 Flüchtlinge aus der Ukraine, was einem Rückgang von 29 im Vergleich zum Vormonat entspricht. Von den 6.356 Personen im SGB II Bezug sind 4.322 erwerbsfähig, was einen Rückgang von 90 zum Vormonat darstellt. Diese leben in 3.192 Bedarfsgemeinschaften, ebenfalls ein Rückgang um 53.
Die Arbeitslosenzahl im Bereich SGB II ist dagegen im Oktober gestiegen und liegt nun bei 2.134, was einem Anstieg von 60 im Vergleich zum Vormonat entspricht. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 2,3%. In dieser Zahl sind 309 Flüchtlinge aus der Ukraine enthalten, neun mehr als im Vormonat.
Die Entwicklungen am Arbeitsmarkt zeigen, dass trotz der Herausforderungen weiterhin Fortschritte bei der Integration von Arbeitskräften erzielt werden können.