Arbeitsmarkt verhält sich recht stabil
Trotz vieler wirtschaftlicher Unsicherheiten konnten im vergangenen Jahr 866 Kundinnen und Kunden des Jobcenters in eine Arbeit bzw. Ausbildung vermittelt werden. Insbesondere im Helferbereich besteht weiterhin Bedarf an Arbeitskräften in unserer Region. Hilfreich ist dabei vor allem die Branchenzusammensetzung im Landkreis: Nahrungsmittelverarbeitung, Logistik und der Gesundheitssektor sorgen auch bei wirtschaftlichen Krisen für eine Arbeitskräftenachfrage.
Menschen aus längerer Arbeitslosigkeit vermittelt
Besonders erfreulich ist, dass auch Langzeitleistungsbezieher trotz der aktuellen Situation eine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt finden. Die Zahl der Langzeitleistungsbezieher ist im Landkreis in 2023 deutlich gesunken. Waren im Dezember 2022 noch 2.282 Kunden im Langzeitleistungsbezug, so sank die Zahl bis Dezember 2023 auf 2.192 (minus vier Prozent).
Geflüchtete aus der Ukraine besuchen Sprachkurse
Viele Geflüchtete aus der Ukraine, die seit dem 1. Juni 2022 Anspruch auf SGB-II-Leistungen haben, besuchen aktuell einen Sprachkurs. Für viele Arbeitgeber sind deutsche Sprachkenntnisse die Grundvoraussetzung für eine Einstellung. Im Laufe dieses Jahres werden viele Flüchtlinge ihren Sprachkurs beenden und dann dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Aktuell sind 601 Flüchtlinge aus der Ukraine arbeits- bzw. ausbildungsplatzsuchend.
Arbeitslosenquote gestiegen
Die Arbeitslosenquote SGB II ist – trotz der vielen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt – in 2023 nur leicht gestiegen (von 2,2 auf 2,3 Prozent). Dabei ist die Zahl der arbeitslosen Flüchtlinge aus der Ukraine um 33 (von 410 auf 377) gesunken. Die aktuelle Arbeitslosenquote SGB II liegt mit 2,3 Prozent weiterhin deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 3,9 Prozent.
Auch die Zahl der Familien (sogenannte Bedarfsgemeinschaften), die das Jobcenter betreut, ist von Dezember 2022 bis Dezember 2023 nahezu konstant geblieben: Sie sie stieg lediglich um 4 Familien von 3.332 auf 3.336 an. In dieser Zahl sind 518 Bedarfsgemeinschaften enthalten, bei denen mindestens ein Mitglied ein Geflüchteter aus der Ukraine ist. Betrachtet man diese Kennzahl ohne die Geflüchteten aus der Ukraine, wird ein Anstieg um 84 Bedarfsgemeinschaften (+ 3,1 Prozent) erkennbar.
Ziele für 2024 – Dauerhafte Vermittlung
Auch im aktuellen Jahr ist das Ziel des Landkreises, SGB-II-Kunden dauerhaft aus der Hilfebedürftigkeit zu helfen, vor allem durch nachhaltige und existenzsichernde Integration in den ersten Arbeitsmarkt. Es besteht weiterhin Bedarf an Arbeitskräften in unserer Region.
Neukunden im Fokus der Vermittlung
Im Jahr 2024 steht die Entwicklung von Arbeitsmarktstrategien für eine Vielzahl von Neukundinnen und -kunden aus dem Jahr 2022/2023 im Fokus der Arbeit des Jobcenters, ohne dabei aber alle anderen Kundinnen und Kunden des Jobcenters aus dem Auge zu verlieren. Viele Geflüchtete beenden ihren Sprachkurs, die Anerkennung von beruflichen Qualifikationen geht voran. Das Jobcenter wird gezielt die Integration in den Arbeitsmarkt fördern.
Optimistischer Blick in die Zukunft
Die Arbeitsmarktentwicklung der nächsten Monate ist im Landkreis Rotenburg (Wümme) mit einigen Unsicherheiten verbunden. Dennoch ist im Landkreis Roten-burg (Wümme) für 2024 von einem Bedarf der Wirtschaft an Arbeitskräften am ersten Arbeitsmarkt auszugehen. Außerdem werden in 2024 viele Flüchtlinge aus der Ukraine ihren Sprachkurs beenden und dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Für alle Kundinnen und Kunden gilt, dass das Jobcenter auch 2024 durch kooperative Beratungsansätze vielen Familien aus dem Hilfebezug helfen wird. Bei einigen eventuell erst einmal mit kleineren Schritten durch eine Vermittlung in einen Minijob oder Midijob. Das große Ziel bleibt aber weiterhin die nachhaltige Integration in ein existenzsicherndes Arbeitsverhältnis.