Der Zevener Bildungsweg sieht eine einzigartige Kooperation zwischen einer Integrierten Gesamtschule und Berufsbildenden Schulen vor. Sie werden dabei von ihren Schulträgern Samtgemeinde Zeven und Landkreis Rotenburg (Wümme) unterstützt.
Bereits 2018 hatten die beiden Schulen, Samtgemeinde und Landkreis deshalb gemeinsam die Genehmigung eines Schulversuchs für eine gemeinsame Oberstufe beantragt. Lange wurde über eine Ablehnung des Schulversuchs durch das Niedersächsische Kultusministerium spekuliert und über mögliche Alternativen nachgedacht.
Nun besteht Gewissheit. „Die Ablehnung des Schulversuchs ging kurz vor Weihnachten bei uns ein“, teilt Erster Kreisrat Dr. Torsten Lühring mit. Das Kultusministerium habe schulrechtliche und schulfachliche Probleme bei einer gemeinsamen Oberstufe für verschiedene Schulformen aus dem allgemein bildendenden und dem berufsbildenden Bereich gesehen. Mit dem Schulversuch sollte eine Ausnahme zu den sonst üblichen schulgesetzlichen Regeln erreicht werden, die es nun so wie beantragt nicht geben werde.
Das Kultusministerium habe jedoch auch Mut gemacht, so Lühring weiter, und wolle unterhalb der Ebene eines Schulversuchs einen „Modellversuch“ unterstützen. Eine intensive Kooperation beider Schulen könne dabei auch gemeinsame Oberstufen-Kurse in einer Reihe von Fächern vorsehen.
Beide Schulleitungen haben zwischenzeitlich deutlich gemacht, dass sie diesen Weg gemeinsam gehen wollen, um den Zevener Bildungsweg möglichst weitgehend umzusetzen.
Der Modellversuch soll bereits ab dem kommenden Schuljahr 2020/2021 in der Sekundarstufe I starten und zunächst auf fünf Schuljahre befristet sein.
In diesem Modellversuch soll den Schülerinnen und Schülern in den IGS-Klassen 9 und 10 Berufsorientierung als Vorbereitung auf eine duale Berufsausbildung genauso vermittelt werden wie Profilorientierung für die gymnasiale Oberstufe. Den Schülerinnen und Schülern soll so eine bewusstere Entscheidung für diese beiden Wege ermöglicht werden.
Der Modellversuch beinhaltet zukünftig auch eine Kooperation beider Schulen in der gymnasialen Oberstufe. Ziel ist nach wie vor ein organisatorisch zusammengefasstes Oberstufenangebot am Standort des Kivinan mit dann insgesamt fünf Profilen. Zu den am Kivinan bereits heute bestehenden Profilen Gesundheit und Soziales mit dem Schwerpunkt Pflege, Technik mit dem Schwerpunkt Informationstechnik sowie Wirtschaft kämen als allgemein bildende Profile die Gesellschafts- und die Sprachwissenschaften hinzu.
Gemeinsame Oberstufenkurse sollen möglich sein in den Fächern Deutsch, Englisch, 2. Fremdsprache, Geschichte, Religion, Werte und Normen, Physik, Chemie, Biologie und Sport.