Klimaschutz
Klimaschutz im Landkreis Rotenburg (Wümme)
Energiewende unter anderem durch Photovoltaik (PV) und Windkraft© iStock/art Jazz Klimaschutz und eine nachhaltige Energieversorgung gewinnen im Hinblick auf aktuelle und zukünftige globale Entwicklungen mehr und mehr an Bedeutung.
Klimaschutz meint jedoch nicht nur die Reduktion der CO2-Emissionen durch die Umstellung der Energieversorgung. Vielmehr umfasst der Themenkomplex verschiedene Bereiche, die konkrete Investitionen in die Zukunft des Landkreises Rotenburg (Wümme) bedeuten.
Der Landkreis Rotenburg (Wümme) hat aus diesem Grund in 2013 ein Klimaschutzkonzept erarbeitet. Der integrierte Ansatz des Konzepts stellt eine Erweiterung bisheriger eher sektoraler Herangehensweisen dar. Nur in integrierten und raumbezogenen Gesamtkonzepten kann der Klimaschutz mit wirtschaftlichen, sozialen, ökologischen und weiteren Zielen verknüpft werden und so als Chance für die Entwicklung des Landkreises Rotenburg (Wümme) genutzt werden.
Klimaschutz kann also als Überbegriff aufgefasst werden, der verschiedene Bereiche umfasst bzw. mit diesen verbunden ist. Beispielsweise kann Klimaschutz ein Antrieb für die Verbesserung der Lebens- und Umweltqualität vor Ort sein, ebenso wie ein Impuls für die Förderung von Innovationen und Zukunftstechnologien, was wiederum positive Effekte auf die lokale Wirtschaft und regionale Wertschöpfung hat.
Klimaschutzkonzept
2013 hat der Kreistag das Klimaschutzkonzept des Landkreises beschlossen. In diesem Konzept werden konkrete Maßnahmen zur Reduzierung klimaschädlicher Gase aufgezeigt. Damit werden folgende Ziele für das Jahr 2030 genannt:
- Energieeinsparung: Reduktion des Endenergieverbrauchs um 10 % (Basis: Verbrauchsjahr 2011)
- Energieeffizienz: Steigerung der Energieeffizienz im Wohn- und Nichtwohngebäudebereich um 0,8 % pro Jahr
- Erneuerbare Energien: Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch auf mindestens 30 %
- Reduktion der CO2-Emissionen um 20 %
(Basis: Emissionen des Jahres 2011)
Das Klimaschutzkonzept zeigt diverse Handlungsfelder auf, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Nachfolgend werden einige Felder thematisiert und Sie finden hier weiterführende Informationen, Handlungsansätze und Fördermöglichkeiten:
Klimaschutz für Haushalte
Energieberatungen
Unter dem Motto „Energiewende zu Hause" bieten der Landkreis Rotenburg (Wümme), die Verbraucherzentrale Niedersachsen und die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) gemeinsam ein ortsnahes, qualifiziertes und anbieterunabhängiges Beratungsangebot zum Thema Energie an.
Immer mehr Eigentümer nutzen PV-Anlagen zur Stromerzeugung.© iStock/Andreas Weber Ziel ist es, private Verbraucher und Verbraucherinnen dabei zu unterstützen, ihre Wohngebäude energetisch fit für die Zukunft zu machen. Die Beratungen werden im Rahmen der Energieberatung der Verbraucherzentrale durchgeführt und durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
Interessierten Bürgerinnen und Bürgern steht in Landkreis Rotenburg (Wümme) die Möglichkeit einer individuellen Beratung durch einen unabhängigen Experten oder eine Expertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen zur Verfügung:
• persönlich im Beratungsstützpunkt (kostenlos)
• durch Online-Vorträge mit Beratung in Kleingruppen (kostenlos)
• individuelle Beratung Zuhause (30 Euro Eigenanteil)
Zusätzlich geben wir Ihnen einen Überblick in unserer Broschüre "Gebäudesanierung - ländliche Bauten erhalten"
Persönliche und kostenlose Energieberatung in Rotenburg (Wümme)
Beratungsstützpunkt Rotenburg (Wümme), Am Kirchhof 10, der Zugang ist barrierefrei
Berater: Dipl. Architekt Enno Precht
oder
Beratungsstützpunkt Bremervörde, Rathausmarkt 1, der Zugang ist barrierefrei
Eine vorherige Terminvereinbarung ist zwingend erforderlich!
Telefonische Terminvereinbarung:
0800 – 809 802 400 (kostenfreie Servicenummer der Energieberatung Mo−Do 8−18 Uhr, Fr 8−16 Uhr oder
04261 983 2860, Mo – Fr 8 - 12, Dr. Meike Düspohl, Klimaschutzmanagerin
Themen und Umfang:
• Energiesparen, Heizen und Lüften, Baulicher Wärme- und Hitzeschutz, Heizungs- und Regelungstechnik, Erneuerbare Energien (Solarenergie, Wärmepumpen), Förderprogramme, weitere Themen des privaten Energieverbrauchs
• Für die persönliche und kostenlose Beratung im Stützpunkt sind bis zu 45 Minuten vorgesehen. Hilfreich ist es, aussagekräftige Unterlagen zu dem Haus oder der Wohnung mitzubringen.
Die Energieberatung ist geeignet für: Mieter, private Haus- oder Wohnungseigentümer, private Vermieter und Bauherren.
Beratungskosten:
Dank der Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ist die Beratung im Landkreis Rotenburg (Wümme) kostenlos.
Regelmäßige Online-Vorträge mit Gruppenberatung
Neben den persönlichen Beratungen bieten die Kooperationspartner regelmäßig Online-Vorträge mit anschließender Beratung in Kleingruppen an.
Diese Online-Veranstaltungen sind eine großartige Gelegenheit, unkompliziert und bequem von zu Hause aus, fundierte Informationen zu den Themen Photovoltaik, Heizung und Sanierung zu erhalten und Fragen an die Energieexperten und Energieexpertinnen der Verbraucherzentrale zu stellen.
Aktuelle Termine und Anmeldung:
In unserem Veranstaltungskalender auf der rechten Seite finden Sie aktuelle Termine in Sachen Klimaschutz und auf KEAN - aktuelle Veranstaltungen Sichern Sie sich einen Platz in den kostenfreien Veranstaltungen. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Termine für eine Energieberatung Zuhause (Eigenbeteiligung bis zu 30 Euro)
Jedes Haus ist anders – auch im Landkreis Rotenburg (Wümme). Ja nach Fragestellung kommt ein Energieberater oder eine Energieberaterin zu Ihnen nach Hause, um etwa zu prüfen, zu messen und individuelle Tipps zu geben. Die Vorortbegehung liegt im Ermessen der Energieberater. Die Ergebnisse dieser Beratung erhalten Sie vier Wochen nach dem Termin in Form eines Berichts.
Wie alle Beratungen der Verbraucherzentrale erfolgt auch diese hersteller-, produkt- und gewerkeneutral und hat einen Wert von mehreren hundert Euro.
Dank der Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz maxi-mal 30 Euro. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind alle Beratungsangebote kostenfrei.
Für einen Terminwunsch wenden Sie sich an Dr. Meike Düspohl, 04261-963 2860, mei-ke.duespohl@lk-row.de – oder die kostenfreie Servicenummer der VZ-Energieberatung 0800 – 809 802 400 (Mo−Do 8−18 Uhr, Fr 8−16 Uhr)
Wer ist die Energieberatung der Verbraucherzentrale?
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale ist das größte interessenneutrale Beratungsangebot zum Thema Energie in Deutschland und seit 1978 verlässlicher Begleiter auf dem Weg in eine energiebewusste Zukunft.
Bundesweit beraten mehr als 1000 Energieberater und Energieberaterinnen im Auftrag der Verbraucherzentrale zu den Themen Energiesparen, Wärmedämmung, moderne Heiztechnik und erneuerbare Energien. Hohe fachliche Kompetenz und strikte Unabhängigkeit zeichnen die Energieberatung der Verbraucherzentrale aus.
Beratungsangebot der Energieberatung der Verbraucherzentrale:
• Moderne Heiztechnik
• Dämmung und Hitzeschutz
• Energie sparen in der Wohnung
• Erneuerbare Energien
• Strom sparen im Haushalt
• Gesundes Raumklima
• Fördermöglichkeiten
Energieberatung der Verbraucherzentrale
Wer ist die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN)?
Die KEAN versteht sich als landesweites Kompetenzzentrum für die Themen Energieeinsparung, Energieeffizienz und Einsatz von erneuerbaren Energien im Gebäudebereich und in Betrieben. Aufgabe der KEAN ist es, die praktische Umsetzung der Energiewende in Niedersachsen zu unterstützen.
KEAN - Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen
Klimaschutz für Kommunen
Kommunaler Klimaschutz
Kommunen besitzen im Bereich Klimaschutz eine Vorbildfunktion: Wie sind die Liegenschaften der Kommunen saniert? Welche Energien werden eingesetzt? Ist die Straßenbeleuchtung sparsam? Die Handlungsfelder sind vielfältig. Die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen bietet Ihnen als Kommune umfangreiche Unterstützung an: Fortbildung und Qualifizierung auf vielen Feldern des kommunalen Klimaschutzes, Information zu Förderprogrammen und Austausch von erfolgreichen Ansätzen und Konzepten. Klimaschutz in Kommunen ist mehr als nur das Einsparen von Energie. Er setzt wirtschaftliche Impulse, erhöht die Lebensqualität der Menschen und ist aktive Standortpolitik. Weiterlesen
PV-Freiflächenanlagen
Freiflächen-Photovoltaik und Landwirtschaft schließen sich nicht grundsätzlich aus.© iStock/Karl-Friederich Hohl Photovoltaik (PV) ist eine effiziente Form zur Stromerzeugung und bildet einen Eckpfeiler zur Erreichung der klima- und energiepolitischen Ziele. Nach dem Niedersächsischen Klimagesetz (§ 3 Abs. 1 Nr. 3b) sollen bis 2033 mindestens 0,47 % der Landesfläche (22.500 ha) als Gebiete für die Nutzung von solarer Strahlungsenergie zur Erzeugung von Strom durch Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Bebauungsplänen der Gemeinden ausgewiesen werden.
Unter diesem Link finden Sie eine Empfehlung für die Standortsicherung von Freiflächenanlagen.
Energiemanagement in kommunalen Liegenschaften
Kommunales Energiemanagement (KEM) soll den Energieverbrauch in den eigenen Liegenschaften reduzieren und damit auch zu einer Kostensenkung führen. Voraussetzung für ein erfolgreiches Energiemanagement ist eine dauerhafte qualifizierte Bewirtschaftung der Liegenschaften. Wie Sie als Kommune ein KEM aufbauen und pflegen erfahren Sie auf der Internetseite der Klima- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN).
Der Landkreis Rotenburg (Wümme) betreibt in seinen Liegenschaften Energiemanagement durch das Amt für Gebäudemanagement. Jährlich wird ein entsprechender Energiebericht für die landkreiseigenen Liegenschaften erstellt.
Klimaschutz für Unternehmen
Energie- und Ressourceneffizienz
Unternehmen, die Energie bzw. Ressourcen einsparen und damit das Klima schonen, können sich Kosten- und Wettbewerbsvorteile verschaffen. Wie Energie- und Ressourcen gespart werden, können Unternehmen in einer Beratung erfahren. Folgende Möglichkeiten gibt es:
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
Das BAFA fördert unabhängige Fachberatungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU).
BAFA - Energieberatung
Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN)
Die KEAN versteht sich als landesweites Kompetenzzentrum für die Themen Energieeinsparung, Energieeffizienz und Einsatz von erneuerbaren Energien im Gebäudebereich und in Betrieben. Aufgabe der KEAN ist es, die praktische Umsetzung der Energiewende in Niedersachsen zu unterstützen.
KEAN - Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen
Transferzentrum Elbe-Weser (TZEW)
Der Landkreis ist Mitglied der "Arbeitsgemeinschaft Technologie- und Innovationsförderung Elbe-Weser Region" (ARTIE-Region). Das TZEW begleitet die Mitglieder der ARTIE-Region auf der technischen Ebene. Sie werden u.a. bei technologischen Fragestellungen oder bei der Einführung eines neuen Produktes oder bei der Optimierung interner Arbeitsabläufe unterstützt. Zudem gibt es für KMUs eine kostenlose Energieberatung.
TZEW - Transferzentrum Elbe-Weser
Fördermöglichkeiten für Haushalte, Kommunen und Unternehmen
Fördermittelcheck
In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Förderprogrammen für den Neubau und die Modernisierung von Wohnhäusern und Nichtwohngebäuden. Dieser Ratgeber hilft Ihnen, die Programme zu finden, die für Ihr Bau- oder Modernisierungsprojekt in Ihrem Unternehmen in Frage kommen. Hier geht es zum Fördermittelcheck.
Telefonische Förderberatung Energieeffizienz
Die Förderberatung Energieeffizienz im Rahmen der Kampagne „Deutschland macht´s effizient“ des Bundeswirtschaftsministeriums gibt allgemeine Erstauskünfte über das breite Angebot an Förderprogrammen zum Thema Energieeffizienz. Sie verweist auf die konkret in Frage kommenden Programme für Privatpersonen, Kommune oder Unternehmen sowie auf die Ansprechpartner und Internetseiten für weitergehende Informationen.
Kostenfreie Hotline: 0800 0115 000
Montag - Freitag: 08:00 - 18:00 Uhr
Weitere Projekte für den Klimaschutz im Landkreis
Neben den zuvor genannten Kernaufgaben des Klimaschutzes, werden im Landkreis ebenfalls eigene Projekte initiiert und umgesetzt:
Bioenergie - Innovations- und Kooperationsinitiative
Die Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft und somit des ländlichen Raumes durch eine zielgerichtete und der Region angepasste Entwicklung der Bioenergie-Nutzung steht im Mittelpunkt der Innovations- und Kooperationsinitiative Bioenergie (IKI Bioenergie) im Landkreis Rotenburg (Wümme). Dabei geht es zunächst um die Vernetzung der Akteure aus den unterschiedlichen Bereichen der Bioenergie. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Komplexität der Gesamtthematik bedeutet diese Vernetzung der Akteure auch eine Vernetzung ihrer Fähigkeiten und Erfahrungen.
Entlang regionaler Wertschöpfungsketten - von der land- bzw. forstwirtschaftlichen Biomasseproduktion, über Anlagenbau und Anlagenbetrieb bis zum Energieabsatz - können so neue Einkommensquellen und Arbeitsplätze erschlossen werden.
Das Ziel der IKI Bioenergie ist es, einen der Region angepassten Ausbau der Bioenergienutzung voranzutreiben, die richtigen Partner zusammenzuführen und damit die Verwirklichung von Projekten zu beschleunigen und Fehlentwicklungen zu vermeiden.
KlikKS - Ehrenamt trifft Klimaschutz
Eingebettet in das bundesweite Projekt „Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadtteilen durch ehrenamtliche Klimaschutzpat:innen“ (KlikKS) unterstützt das Projekt „Klimaschutz in kleinen Kommunen“ in Niedersachsen die Entwicklung und Umsetzung konkreter Klimaschutzmaßnahmen vor Ort. KlikKS entstand als Nachfolgeprojekt des 2018 von der Energieagentur Rheinland-Pfalz initiierten Projekts KlikK aktiv. Im Rahmen von KlikK aktiv wurden ehrenamtliche Klimaschutzpatinnen und Paten in 37 Kommunen aktiv.
In Niedersachsen ist das Projekt in zwei Pilotregionen – den Landkreisen Rotenburg (Wümme) und Heidekreis sowie den Landkreisen Grafschaft Bentheim und Emsland und einem zusätzlichen Angebot für Kommunen außerhalb dieser Pilotregionen – gestartet. Erste Kommunen sowie motivierte Bürgerinnen und Bürger haben bereits Interesse gezeigt, den Ansatz bei sich vor Ort umzusetzen.
Klimaschutz von unten stärken – Ehrenamtliche Klimaschutzpaten gesucht
Klimaschutzmanagerin Dr. Meike Düspohl, Regionalmanagerin Aimara Bauer und Sandra Pragmann von der Koordinierungsstelle Ehrenamt des Landkreises suchen ehrenamtliche Klimaschutzpaten.© Landkreis Rotenburg (Wümme) In kleinen Kommunen gibt es viele ungenutzte Potenziale im Bereich Klimaschutz. Besonders in kleinen Dörfern fehlt es oft an Infrastruktur, Personal und Geld.
Das neue Niedersächsische Gemeinschaftsprojekt „Klimaschutz in kleinen Kommunen“ (KlikKS) sucht Menschen, deren Herz für Klima- und Umweltthemen schlägt und die sich in die Gestaltung des eigenen Dorfes einbringen möchten. Diese werden von einer Regionalmanagerin dabei unterstützt, eigene Projekte zu planen, umzusetzen und sich mit anderen ehrenamtlichen Klimaschutzpaten zu vernetzen. Vorkenntnisse sind dafür nicht erforderlich.
Ansprechpartnerin
Interessierte Gemeinden sowie Bürgerinnen und Bürger können sich ab sofort mit der KlikKS-Regionalmanagerin Aimara Bauer unter der Telefonnummer 0151 428 743 89 oder per E-Mail an aimara.bauer@klimaschutz-niedersachsen.de in Verbindung setzen.
Welche Projekte sind denkbar?
Mit der Umsetzung von Klimaschutzprojekte steigern Kommunen ihre Attraktivität, leisten einen Beitrag zur eigenen Zukunftsfähigkeit entlasten dabei die Haushaltskasse. Im Fokus des Projekts liegen Maßnahmen, durch die langfristig Treibhausgase eingespart werden können. Die Ansatzpunkte für Klimaschutzprojekte sind vielfältig und können von der Umrüstung auf LED-Technik der kommunalen Beleuchtung über Mitfahrbänke und Klimakochen, hin zur Realisierung von Nahwärmenetzen mit Erneuerbaren Energien reichen.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie im Flyer "KlikKS - Ehrenamt trifft Klimaschutz" sowie in einem kurzen Infofilm auf youtube
Ladeinfrastrukturkonzept
Konzept für die öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur im Landkreis Rotenburg (Wümme)
Das Ladeinfrastrukturkonzept schafft Transparenz und einen Ausblick auf die Entwicklung des Netzes bis 2030© iStock - Scharfsinn86 Die Aufgabe des Ladeinfrastrukturkonzeptes ist es, eine transparente Information zum Ausbauumfang für öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für Pkw innerhalb des Landkreises Rotenburg (Wümme) und seiner kreisangehörigen Kommunen bis zum Jahr 2030 zu bieten, dabei Standorte zu identifizieren, eine geeignete Art der Ladeinfrastruktur an diesen Orten vorzuschlagen und abschließend unter Einbeziehung der vorliegenden Stromnetze und ansatzweise geschätzter Umsetzungskosten eine mögliche Priorisierung als Umsetzungsreihenfolge bis 2030 vorzuschlagen.
Das Konzept wurde in einer modelhaften Kooperation erarbeitet. Dafür kooperieren der Landkreis Rotenburg (Wümme), und seine kreisangehörigen Kommunen mit der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr.
Vorteile:
- Der Ausbau folgt einem Plan und hat ein Ziel (strategischer Ausbau)
- Erstmaliger Überblick des Ladepunktbedarfs bis 2030
- Erarbeitung von Wissen für Landkreise und Kommunen
- Effektive Zusammenarbeit von Land, Landkreis und Kommunen
- Grundlage für politische Beschlüsse und die praktische Umsetzung
- Wichtig für die Nutzung von Fördermitteln
- Weitere Konzepte können auf dieser Basis entwickelt werden
Vorgehensweise:
- Bedarf und Angebot ermitteln. Wie viele Ladepunkte werden bis 2030 benötigt?
- Standorte festlegen. Wo kann Ladeinfrastruktur errichtet werden? Vorzugsweise werden öffentliche Flächen sondiert.
- Technische Voraussetzungen klären. Welche Art der Ladeinfrastruktur eignet sich?
- Kosten ermitteln. Mit welchen Aufwendungen wird gerechnet?
- Zeitplan aufstellen. Wann könnte eine Umsetzung erfolgen?
Ladeinfrastrukturkonzept 2030
Das Konzept erfasst den Ausbaubedarf an Ladeinfrastruktur für den Pkw-Verkehr bis zum Jahr 2030 und zeigt die Erarbeitung, das Vorgehen und die Ergebnisse der Zusammenarbeit. Dabei fokussiert sich das Konzept auf die Erreichung der Klimaziele bis 2030.
Die ermittelten Standorte sind grundsätzlich geeignete und potentiell umsetzbare Standorte für öffentliche Ladeinfrastruktur (Ladepunkte). Die tatsächliche Umsetzung, also der Aufbau von öffentlicher Ladeinfrastruktur hängt von vielen Faktoren ab, so dass es bei den im Konzept bevorzugten Standorten zu Veränderungen, Verschiebungen, Zusammenlegungen und dergleichen kommen kann.
Ladeinfrastrukturkonzept 2030 für den Landkreis Rotenburg (Wümme) [20 MB]
Anlage zum Konzept: Standorttabelle des Landkreises
Aktueller Stand der Ladeinfrastruktur im Landkreis Rotenburg (Wümme)
In den vergangenen Jahren sind viele öffentliche Ladepunkte im Landkreis entstanden. Sie können sich einen Überblick anhand der Ladesäulenkarte der Bundesnetzagentur verschaffen. Hier erhalten Sie neben dem genauen Standort auch weitere Infos zum jeweiligen Ladepunkt. Alternativ und unterwegs können Sie eine der vielen kostenfreien Apps für Ihr Smartphone nutzen.
NaProBio - Nachhaltige Produktion von Biogas
Grünes Gas klimagerecht und regional produziert
Der Landkreis wird zur Modellregion für eine nachhaltige Biogasproduktion. Dadurch sollen regionale Energiekonzepte deutlich gestärkt und Biogasanlagen zukunftssicher gemacht werden. Landrat Marco Prietz erhielt am 17.8.2022 dafür den Zuwendungsbescheid.
(Mitte) Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast übergibt den Förderbescheid an Landrat Marco Prietz. Dabei waren auch die am Projekt beteiligten Landwirte. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Marie-Luise Rottmann-Meyer, der Geschäftsführerin des 3N-Kompetenzzentrum e.V.© Landkreis Rotenburg (Wümme)
Die Teilnahme am vom Land geförderten NaProBio Projekt ist ein Baustein zur Erreichung der gesetzten Ziele. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast überreichte in Malstedt-Deinstedt den Zuwendungsbescheid dafür an Landrat Marco Prietz.
Der Fokus des 2 Jahre dauernden Projektes liegt auf einer nachhaltigen Produktion von Biogas durch den Mehreinsatz von Wirtschaftsdünger (Gülle). Projektpartner sind der Landkreis und das 3N Kompetenzzentrum e.V., die im Verbund mit regionalen Biogasanlagenbetreibern sowie Unternehmen und Kompetenzpartnern folgende Ziele definiert haben und umsetzen wollen:
- Hindernisse des Wirtschaftsdüngereinsatzes verringern und über neuartige Prozesse und Techniken die Vorzüglichkeit dieses Biogassubstrates optimieren.
- Neue Wege der Wertschöpfung erschließen durch die Produktion von Treibstoff, »grünem« CO2 und Wasserstoff.
- Die Untersuchung zur Eignung der Festphase des Gärrestes als Torfersatzstoff.
Potenziale Biogas
Der Landkreis erzeugt mit seinen 149 Biogasanlagen bereits einen Großteil seiner erneuerbaren Energien mit Biogas, deshalb ist er der ideale Standort für das NaProBio-Projekt.
Biogas bietet viele Vorteile und kann einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Klimaziele leisten. Besonders im Bereich der Kraft-Wärme-Kopplung, Kraftstofferzeugung und beim Einsatz in der Landwirtschaft zeigt sich das große Potenzial dieses Gases. Durch die klimaschonende Verwendung organischer Reststoffe und die erhöhte Nutzung von Wirtschaftsdünger in den Biogasanlagen kann die Produktion von CO2, Methan und Lachgas verringert werden.
Leuchtturm für andere Regionen – Dringliches Projekt
Die Ministerin bedankt sich für das Engagement: „Neue innovative Konzepte für Biogasanlagen wie sie in diesem Modellprojekt entwickelt und umgesetzt werden, sind wichtige Bausteine für die Zukunftsfähigkeit der Anlagen und der Energiesicherung“.
Landrat Marco Prietz verspricht sich viel von dem Projekt: „Nicht nur der Klimaschutzwille, auch die aktuellen weltpolitischen Entwicklungen, unterstreichen die Dringlichkeit des Projektes.“
„Das Vorhaben passt sehr gut in den Landkreis Rotenburg mit seinen zahlreichen, bereits gut aufgestellten Biogasanlagen. Es hat das Potenzial ein Leuchtturm für andere Regionen zu sein“, ergänzte Dr. Marie-Luise Rottmann-Meyer, Geschäftsführerin des 3N-Kompetenzzentrum e.V.
Förderung
Gefördert wird das zweijährige Projekt vom Land Niedersachsen im Rahmen des Maßnahmenpakets Stadt.Land.ZUKUNFT mit 1.014.851 Euro. Der Landkreis Rotenburg (Wümme) beteiligt sich mit rund 15.000 Euro an den Kosten. Technikpartner und Projektbeteiligte übernehmen weitere Eigenanteile im Projekt. Weitere Infos dazu finden Interessierte unter Stadt.Land.ZUKUNFT
Weitere Infos zum Projekt finden Sie hier: NaProBio - Nachhaltige Produktion von Biogas
Midterm-Veranstaltung
Zur Mitte der Projektlaufzeit trafen sich die Akteure zum Austausch.© Landkreis Rotenburg (Wümme) Am 14.09.2023 fand im Hotel Heidejäger in Mulmshorn die Midterm-Veranstaltung des Projektes „Nachhaltige Produktion von Biogas durch Mehreinsatz von Wirtschaftsdünger unter besonderer Berücksichtigung neuartiger Verfahrensschritte und Produktgewinnung mit regionalem Schwerpunkt im Landkreis Rotenburg (Wümme) - NaProBio“ statt.
In diesem Projekt werden innovative Techniken und Nutzungskonzepte rund um das Thema Biogas geprüft und umgesetzt. Gefördert wird das Projekt vom Land Niedersachsen in dem Maßnahmenpaket Stadt.Land.ZUKUNFT. Das zweijährige Projekt, welches von den Projektpartnern Landkreis Rotenburg (Wümme) und 3N Kompetenzzentrum e.V., durchgeführt wird startete am 08.06.2022. Daher war es nun an der Zeit eine Zwischenbilanz zu ziehen und mit allen Projektbeteiligten einen Blick auf das bisher erreichte zu werfen und das weitere Vorgehen zu planen.
So wurden Vorträge zu den Themen Torfersatz aus Gärresten, Biogasaufbereitung und Vermarktungswege sowie Mehreinsatz von Wirtschaftsdüngern in Biogasanlagen präsentiert und abschließend eine interaktive Themensammlung zu weiteren Fragestellungen, Anregungen und Exkursionswünschen unter den Anwesenden durchgeführt. Hierbei wurde vor allem das Thema Umgang mit Oberflächenwasser auf den Biogasanlagen sowie Exkursionen zu den Themen Torfersatz und Wasseraufbereitung gewünscht. Eine erste Exkursion zur Besichtigung einer Wasseraufbereitungsanlage ist bereits in Planung.
ReNu2Cycle
ReNu2Cycle - Maximierung der Verwendung von Recycling-Düngemitteln
Eine wichtige Ressource für die Landwirtschaft: Recycelter Stickstoff- (N), Phosphor- (P) und Kalium- (K) Dünger© iStock/Galeanu Mihai Europa importiert jährlich über 6 Millionen Tonnen Stickstoff- (N), Phosphor- (P) und Kalium- (K) Dünger. Die Preise für NPK sind an die Kosten für Energie, Abbau, Synthese und Transport gekoppelt. Russland und die Ukraine waren die wichtigsten N-Lieferanten der EU, während die P-Versorgung stark von ressourcenintensiven Einfuhren aus Marokko abhängig ist. Dies macht die Landwirtschaft in Nordwesteuropa (NWE) in hohem Maße von den weltweiten wirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen abhängig.
Gleichzeitig gehen in NWE aufgrund eines vorherrschenden linearen Wirtschaftsmodells immer noch wichtige Nährstoffe in Form von nicht recycelten organischen Ressourcen aus dem Abfallsektor und aus Nährstoffüberschussregionen (z. B. Flandern, Nordrhein-Westfalen, Niederlande) verloren. Nährstoffdefizitregionen (z.B. Luxemburg, Irland, Saarland) werden immer noch nicht mit Recycling-Düngemitteln (RDF) aus Überschussregionen versorgt, in denen innovative Nährstoffrückgewinnungsunternehmen etabliert wurden.
Das Ziel von ReNu2Cycle
Das übergeordnete Ziel ist die Verringerung der Abhängigkeit NWEs von Düngemittelimporten auf fossiler Basis mit nachgewiesenen Auswirkungen auf die Verfügbarkeit, den ökologischen Fußabdruck und die Preisstabilität durch die überregionale Aufwertung von recyceltem NPK aus kommunalen und industriellen Abfällen sowie aus dem landwirtschaftlichen Sektor in Flandern, den Niederlanden, Irland, dem Saarland, Niedersachsen und Luxemburg.
ReNu2Cycle baut auf den Errungenschaften von ReNu2Farm auf, das grundlegende und regionale Forschungsarbeiten zur Quantifizierung des Düngerbedarfs durchgeführt hat. Neue gemeinsame Entwicklungs- und Umsetzungsarbeiten müssen durchgeführt werden, um regionale Best Practices für NWE anzupassen:
- Living-Lab-Konzepte, die langfristige Co-Innovation und Unterstützung bei der Umsetzung fördern.
- Maximierung des Einsatzes von recycelten Düngern (RDF) durch die Entwicklung innovativer Düngemittelmischungen und Geschäftslösungen für Erzeugerportfolios einschließlich Nachhaltigkeitsbewertung.
- Händler werden in die Lage versetzt, RDFs zu konsultieren/zu vermarkten.
- Der Einsatz von RDF in (ökologischen) Landwirtschaftsbetrieben wird bewertet.
- Alle Ergebnisse werden in einer überregionalen Strategie für Nährstoffangebot und -nachfrage sowie in regionalen Aktionsplänen zusammengefasst.
Ressourceneigentümer, Düngemittelproduzenten, Händler und Landwirte profitieren von der Einhaltung der neuesten EU-Politik, die endlich einen harmonisierten Handel auf dem RDF-Markt in NWE ermöglicht und damit einen weiteren Beitrag zur Ernährungssicherheit in NWE leistet.
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Internetseite zum Projekt unter ReNu2Cycle
Kooperationspartner des Projektes
Solardachkataster
Eine wirtschaftlich sinnvolle Nutzung der Solarenergie für den Eigenverbrauch ist sowohl für viele Privathaushalte als auch für Unternehmen und Kommunen im Landkreis von großem Interesse. Aus diesem Grund hat der Landkreis ein kreisweites Solardachkataster entwickelt, über das sich Interessierte kostenlos online über die grundsätzliche Eignung ihrer Gebäude für eine Solaranlage informieren können. Über folgenden Link ist dieses zu finden: Solardachkataster
Onlinestartseite des Solarkatasters für den Landkreis.© Landkreis Rotenburg (Wümme)
Eigene Gebäude anzeigen lassen
Mit dem Solardachkataster erhalten alle Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, sich über die Eingabe der Adresse oder eine Landkreiskarte die eigenen Gebäude anzeigen zu lassen und mittels einer farblichen Kennzeichnung zu erkennen, welche Dachflächen voraussichtlich für eine Solaranlage geeignet sind und welche nicht.
Eignung für Photovoltaik und Solarthermie
Dabei wird sowohl die Eignung für Photovoltaik, also die Erzeugung von Strom aus Sonnenlicht, als auch für die Solarthermie, die Gewinnung von Wärme, dargestellt. Zusätzlich verfügt das Kataster über einen Wirtschaftlichkeitsrechner der zeigt, wie hoch die Investitionen sowie der mittelfristige wirtschaftliche Nutzen einer Solaranlage voraussichtlich sein werden.
Einstiegsinformationen
Mit dem Solardachkataster hat der Landkreis ein unkompliziertes und benutzerfreundliches Werkzeug entwickelt. Die leicht zugänglichen Einstiegsinformationen sollen das Interesse und die Investitionsbereitschaft der Menschen an der solaren Energieerzeugung fördern. Wer sein Gebäude aufruft, erhält eine erste Bewertung.
Solarkataster ersetzt nicht Beratung durch Fachunternehmen
Es können nicht alle baulichen Besonderheiten wie z.B. Gauben oder Dachfenster berücksichtigt werden. Die Nutzung ersetzt deshalb keinesfalls die konkrete Beratung und Planung durch ein Fachunternehmen. Auch wenn ein Gebäude nach der Eignungsbeurteilung im Solardachkataster zunächst nicht unbedingt als geeignet dargestellt wird, kann eine Kontaktaufnahme mit einem Fachunternehmen empfehlenswert sein.
Dieses verfügt über vielfältige Praxiserfahrungen hinsichtlich der möglichst optimalen Ausgestaltung der Eigenstromnutzung. Gegebenenfalls lässt sich so ein zunächst weniger geeignetes Hausdach mit einigen Anlagenmodifikationen im Einzelfall doch sinnvoll zur Solarstrom- oder -wärmeerzeugung nutzen.