Allgemeines
Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv und leben als Einzelgänger. Sie werden hauptsächlich in den Monaten August und September geboren und wiegen 12 bis 25 Gramm. Sie ernähren sich von z.B. Insekten, Regenwürmern, Schnecken und Spinnen, doch bereits ab Mitte Oktober finden die Igel immer weniger Nahrung. Da sie während des Winterschlafes 20 – 40 % ihres Körpergewichts verlieren, versuchen Jungigel in dieser Zeit noch an Gewicht zuzulegen, während Alttiere schon mit dem Bau des Winterquartiers beginnen.
Versorgung hilfebedürftiger Igel
Igel gehören zu den geschützten Tierarten, laut Bundesnaturschutzgesetz dürfen nur verletzte oder kranke Igel zeitweise zur Pflege aufgenommen werden.
Diese Tiere dürfen jedoch nicht mit noch jungen Igeln verwechselt werden, die im beginnenden Herbst auch tagsüber unterwegs sind, um sich weitere Fettreserven für den Winter anzufressen. Das bedeutet, nur auffallend unterernährte oder kranke Igel, sollten versorgt oder einer Igelstation übergeben werden. Dies ist dann der Fall, wenn sie stundenlang an einer Stelle verharren, ausgestreckt am Boden liegen, gelber Ausfluss aus der Nase kommt, sie stark röcheln oder beim Laufen stark schwanken.
Igel brauchen viel Eiweiß und Fett, deshalb sollte man ihnen neben stets sauberem Wasser zum Trinken nur frisches Feucht- oder Trockenfutter für Katzen hinstellen, kein Hundefutter, da dieses proteinärmer und reicher an unverdaulichen Kohlenhydraten ist als das Katzenfutter.
Nehmen Sie einen hilfebedürftigen Igel auf, der in der Nacht nach der Aufnahme nicht frisst, muss ein Tierarzt aufgesucht werden.
Igelfreundlicher Garten
Damit der Igel in den Garten kommt, sollten Zäune eine Öffnung haben, durch die er hindurchschlüpfen kann (min. 10 x 10 cm).
Da das Winterquartier der Igel idealerweise aus einem Haufen aus Totholz, Reisig und Laub besteht, sollte man diese im Herbst einfach liegen lassen, wenn man Igeln helfen möchte. Dies bietet ihnen Schutz und Nahrung. Beim Mähen und Aufräumen sollte daher auch besonders vorsichtig gearbeitet werden. Ein Igelhaus kann dem Igel ebenfalls als Winterquartier dienen und auch im Wurzelwerk, unter Treppenaufgängen und in Kompostmieten versteckt er sich gern.
Außerdem freut er sich über täglich frisches Trinkwasser (keine Milch!).
Der Garten muss frei von Giften sein, das heißt auch Verzicht auf Mineraldünger und chemische Bekämpfungsmittel.
Darüber hinaus sollten Löcher, Schächte etc. abgedeckt werden und Gartenteiche mit einer Ausstiegshilfe ausgestattet werden, damit der Igel notfalls aus eigener Kraft aus dem Teich klettern kann.
Wenn die Nahrung im Herbst und Frühjahr knapp ist, kann am besten abends zum Beispiel mit gegartem ungewürzten Rinderhackfleisch oder gestocktem Rührei gefüttert werden. Nicht geeignet sind in jedem Fall Milch, Nüsse, Obst und Küchenabfälle.
Ansprechpartner
Pro Igel e.V.
Lilienweg 2
24536 Neumünster
Tel.: 08382 3021 oder 08382 6023
Bei der Igel-Hotline lassen sich rund um die Uhr jahreszeitlich aktuelle Informationen über Igel und Erste-Hilfe-Ratschläge abrufen. Die Ansage dauert fünf Minuten.
Weiterführende Informationen:
Ein Paradies fürs Stacheltier
Unterschlupf für Winterschläfer
Nächtliche Insektenjagd im Garten
Pro Igel